Samstag, 15. März 2014

Ein Freudentag - mit einer Träne im Knopfloch... oder ganz einfach eine Liebeserklärung!


Heute vor 18 Jahren war ein Freudentag:
15. März 1996, mein erstes Patenkind kam zur Welt.

Sie hatte es eilig, liess die Mutter den Apfelkuchen nicht fertig backen, der Vater legte auf seiner Fahrt ins Spital einen Geschwindigkeitsrekord mit dem Auto hin...

Ich war zur selben Zeit in derselben Stadt - militärisch engagiert, hielt eine "flammende", erfolgreiche Rede und wusste noch nichts von diesem kleinen Glück.

24 Stunden später lag sie in meinen Armen und es stimmt:
Manchmal ist das grosse Glück ganz klein!




Ich hätte mir damals nie träumen lassen, das ein Menschenkind so viel Freude macht.
Wir haben doch schon Einiges erlebt, ganz Persönliches, das es hier nicht zu schreiben gilt.

Aber immer waren wir uns einfach schlicht und ganz besonders verbunden. Wir verstehen uns, haben denselben Humor, mögen die selben Dinge (ok, die Barbie-Bettwäsche von anno dazumal zu kaufen, kostete etwas Überwindung). Wir kochen, essen und cachen zusammen und können ganz doll verschworen sein...

Running gags gehören zu unseren Zusammensein genauso wie das Lachen.
Bei ihr habe ich nie das Gefühl, mich lächerlich zu machen und ich hoffe, ihr geht es mit mir genauso.
(Und sollte es trotzdem mal so sein, bitte ich um einen entsprechenden Hinweis!)
Mit ihr erlebe ich die Welt um 30 Jahre jünger und bin trotzdem nicht kindisch (obwohl wir manchmal ganz schön... - lassen wir das!) Wir staunen, erleben, geniessen die Welt und wir haben noch zwei, drei Sachen offen, die es gemeinsam zu tun gilt!
 


Was habe ich gestaunt, als aus dem kleinen, süssen Häufchen in meinen Armen ein witziges, selbstbewusstes, kleines Mädchen wurde.
Und wie verwundert war ich, als ich so viele Sachen an ihr entdeckte, die ich als Teil meiner Persönlichkeit wiedererkannte.
Ihre Hosentaschen waren damals mindestens so gut gefüllt mit Fundschätzen, wie meine eigenen, 33 Jahre zuvor.


Und wie freute ich mich, als sie sich meinen Liebsten zum Paten aussuchte und er auch ein Teil unserer ganz besonderen Beziehung werden durfte. Manchmal beneidete ich die Eltern schon ein wenig. Dafür genoss ich ausschliesslich Sonnenseiten...





Dann stellte ich mit stolzer Verwunderung fest, dass der Teenager, dem ich da beim Erwachsenwerden zusah, viel pragmatischer als ich seinerzeit war, eigene Ideen und Wünsche äusserte und sich auch in Beharrlichkeit versuchte.




Was soll ich schreiben?
Dankbarkeit, Freude, Stolz, Liebe erfüllen unsere Herzen und manchmal fehlen die Worte.

Und nun, im vergangenen Jahr, mussten wir sie zum ersten Mal ziehen lassen, ein klein wenig ins Ungewisse, für ein Austauschjahr nach Mexiko. Sie hatte sich durchgesetzt und das war gut so.

Aber auf der Rückfahrt vom Flughafen hatten mein Mann und ich doch beide einen Kloss im Hals. Nun saugen wir über Facebook und via Whatsapp, SMS, Skype und E-Mail alle Informationen auf, freuen und staunen wieder.

Sieben Monate, eine andere Welt, eine andere Sprache, eine andere Kultur, viele junge Menschen und eine Portion Liebe und da lacht uns aus den Bildern eine wunderschöne, selbstbewusste, junge Frau entgegen.

Aus dem kleinen, hübschen Entlein ist ein überaus schöner Schwan geworden - auch wenn ihr dies jetzt vielleicht ein klein wenig peinlich ist - Cisne!


Heute ist ihr achtzehnter Geburtstag und wir winken in die Ferne - mit einer Träne im Knopfloch...  
1996 zur Taufe habe ich ihr einen Brief geschrieben, in der Hoffnung, dass sie ihn mit 18 lesen wird. Nun, es ist wohl an der Zeit, einen zweiten Brief zu schreiben. Den erhält sie dann auf schönem Briefpapier und persönlich überreicht, diese herzliche, schöne, äusserst liebenswerte Frau, die ihren Weg gehen wird.
Liebste Cat
Wie bin ich privilegiert, Deine Patin zu sein!
Ich wünsche Dir zu Deinem 18. Geburtstag nur das Beste. Deine Eltern haben Dir Wurzeln und Flügel gegeben. Nutze beides und erobere diese Welt - sie ist schöner als wir denken und wir haben nur diese eine. Aber sie ist für uns alle da! Möge sie Dir wohlgesonnen sein.
Ich wünsche Dir für Deinen Lebensweg ein offenes Herz, viel Liebe und Glück; das Leben ist schön.
Bleib wie Du bist - aber habe auch den Mut, etwas zu ändern!
Ich liebe Dich.

BUONGIORNO PRINCIPESSA aus "La vita e bella!"
Buongiorno Principessa!
Hier noch etwas für das Gemüt:
Etwas Musikstück, die, siehe Titel,
so gut zum Leben passt
und sie weiss weshalb!
Einfach auf's Bild klicken.

Dienstag, 28. Januar 2014

... wir bleiben noch etwas!

Ende November letzten Jahres teilte uns der Eigentümer unseres Bauernhauses mit, dass wir aufgrund einer gesetzlich vorgeschriebenen "Maximalkubatur" im Verlaufe des Jahres ein neues Zuhause suchen müssten. Wegen eines Um- und Anbaues gelangte das Raumplanungsgesetz zum Einsatz.
Das Loch war tief, in das wir hineinstolperten, der Fall dauerte lange an und der Schmerz, Hochmoor, Wald, Wiesen, Aussicht und vieles Liebgewonnenes mehr zu verlieren, war gross. Enttäuschung machte sich breit und in der Vorweihnachtszeit bewegte uns dies umso mehr. Alles, so schien es, würden wir nun zum letzten Mal tun.

Am Abend klingelte es an der Haustür und der Bauer stand da in der Kälte, drehte verlegen die Finger und meinte, dass er uns über die Fortschritte betreffend Umbau informieren wolle. Naja, dann halt eben...

"Also, um es gleich vorneweg zu nehmen - mindestens zwei Jahre geht es noch, bis das alles zum Laufen kommt - ist amtlich bestätigt - vor Ende 2015 ist noch nichts entschieden und erst von da fängt das ganze Prozedere an zu laufen!"
Er lächelt verschämt und ich hätte ihn am liebsten umarmt.

Einfach: "Danke!"
Gute Aussicht!


Sonntag, 26. Januar 2014

Ein klein wenig gemütliche Melancholie...

Heute war ein wunderbarer Tag zum
... ausschlafen
... mit den Katzen im Bett schmusen
... in Trainerhose, Flauschpulli und dicken Socken rumhängen
... ausgiebig brunchen
... die Hofkatzen verwöhnen
... den Kachelofen einfeuern
... in der Bibliothek "herumnuschen"
... die Seele baumeln lassen, dabei den Elstern beim Streiten zusehen

... und dabei habe ich mir auch mit diesen wunderbaren Song mit Lisa Hannigan angehört
Quelle: Lisa Hannigan



Einen lieben Dank an meinen Göttergatten.
Ich liebe Dich - für solche Sonntage,
das perfekte Frühstücksei und den weltbesten Sonntagszopf -
einfach so!


Dienstag, 21. Januar 2014

Klingende Gläser

Quelle: Spiegelau
Als ich heute vom "Märkli"-Sammelangebot eines Grossverteilers Gebrauch machen wollte und mir für unsere feinen neuen Weine endlich wunderschöne Spiegelau-Gläser kaufen wollte, musste ich in drei verschiedene Läden, um überhaupt noch fündig zu werden. Da wir nicht eines Sammelangebotes wegen unsere Einkaufsgewohnheiten ändern, ging es doch recht lange, bis wir die benötigten Karten voll hatten; und am kommenden Samstag wird die Aktion auslaufen.
Die Verkäuferinnen hatten mich darauf aufmerksam gemacht, dass das Angebot "nur solange Vorrat" gilt und dass halt viele Leute schon früh diese Gläser bezogen hätten.
Etwas enttäuscht stand ich nun im dritten Laden vor den letzten Schachteln und versuchte, mich zu entscheiden:


1.    Weissweingläser? OK - 2 Karten einsetzen, 8 Gläser.
2.    Bordeauxgläser? OK - 2 Karten einsetzen, 8 Gläser.
3.    Bourgognegläser? OK - 2 Karten -
aber halt, da waren doch noch die Doppelwandgläser für den meinen Latte Macchiato!

Aber ich habe nur noch 2 Karten, die 3. ist nicht voll und wird es wohl kaum noch werden. Aber beides wäre halt schon schön. Ach was, frau kann nicht alles haben! Und vielleicht schaffe ich es doch noch, 2 Karten zu füllen... - Bis Samstag? Willst Du den Laden kaufen, bloss um zu Deinen blöden Märklis zu kommen? - Ach, was soll ich...? Und dann sind die Gläser, die ich will weg, weil ich mal wieder nicht schnell genug war. - So doof, das passiert mal wieder nur mir. - Egal, ich nehme jetzt die Burgundergläser; das ist der vernünftige Entscheid! Gesagt - getan, hin zur Kasse.

Die Dame hinter der Theke ist nett, ich kenne sie nicht. Sie kassiert den Betrag für die 6 Karton Gläser und frägt freundlich, ob ich noch Marken möchte, denn die Aktion laufe ja am Samstag aus.
(Grrrh!) "Ja, gerne!"
Ich packe alles ins Wägelchen, verabschiede mich und wende mich dem Ausgang zu.
"Sie haben etwas vergessen!"
"Ja, bitte?", ich drehe mich um.
"Möchten Sie nicht noch die Doppelwandgläser für Latte Macchiato?"
(Grummel, grummel - findet die das lustig?)
"Nein, danke!"
"Aber Sie hatten doch so lange dran rumstudiert."
(Hallooo, findet die das wirklich lustig?)
"Ähm, ich habe keine Karten voll, vielleicht bis zum Samstag, danke."
"Dann sind sie vermutlich weg, es sind die zwei letzten."
"Tja, das ist dann halt so, schönen Abend noch."
Umdrehen, Wägelchen Richtung Ausgang...
"Möchten Sie sie, wenn ich Ihnen zwei Karten gäbe?"
(Hallo, wo bin ich denn - ist das jetzt witzig?)
Umdrehen, die Verkäuferin grinst mich schelmisch an.
"Wissen Sie, wir haben immer Leute, die uns volle, ungenutzte Karten abgeben und dann - naja, Sie haben mir etwas leid getan, weil Sie sich so schwer taten, sich zu entscheiden. Ich möchte sie Ihnen schenken!"
Sie zwinkert mich an: "Aber nicht weitererzählen!"
Sie reicht mir die beiden Kartons, die ich zurückgestellt habe und entwertet zwei volle Karten. "So, jetzt muss ich nur noch einkassieren und dann geniesse ich meinen Feierabend doppelt!"
Ich bin platt, stammele etwas von Danke, wie nett, das ist aber lieb, wie habe ich das verdient etc etc.
Zahlen, einpacken und mich langsam richtig glücklich fühlen.
"Das ist jetzt aber extrem nett, herzlichen Dank! Jetzt fühle ich mich etwas verschwörerisch." Und dann beschert und das befreiende, gemeinsame Lachen ein schönes Ende eines Arbeitstages.

Da sag ich doch einfach "MERCI VIELMAL" und beschliesse, auch mal wieder ganz spontan jemanden zu beglücken, der mir völlig fremd ist! Tut richtig gut, da bin ich überzeugt!

PS.
Wie hier zu lesen, hab ich es halt doch weitererzählt...
Aber es bleibt unter uns, wo das alles stattgefunden hat!

Montag, 20. Januar 2014

Pieps!

"Pieps!" - auf dem Bildschirm erscheint ein kleiner Peak und schon fallen sich viele lachende, weinende, glückliche Männer und einige wenige, nicht minder gerührte, Frauen in die Arme. Jubel ist ausgebrochen.
Sie hat um fünfundvierzig Minuten verschlafen, aber sie ist erwacht aus dem Dornröschenschlaf. Nach einunddreissig Monaten und die ESA twitterte "Hallo Welt!"

Was für ein wunderschöner Name: ROSETTA!

Vor zehn Jahren startete sie und hat inzwischen mit Sonnenergie über sechs Milliarden Kilometer zurückgelegt. Ihr Pieps kam heute abend um 19.20 Uhr aus über 807 Millionen Kilometer Entfernung aus dem Weltall und bedeutet, dass diese Forschung weitergeführt werden kann.

Nun aber heisst es erst Mal warten bis im August; wenn sich Rosetta mit Churyumov-Gerasimenko einlassen wird, einem Kometen der Jupiter-Familie. Dann erfahren wir langsam mehr. Mehr über uns, über die Entstehung unseres Sonnensystems, der Erde...
© ESA – C. Carreau/ATG medialab

Dazu beitragen soll auch Rosina, ein Schweizer Projekt der Uni Bern unter der Leitung von Kathrin Altwegg.


Werden Rosina und Rosetta mit Ihrer Mission helfen, einige unsere Geheimnisse zu entzaubern? Ich glaube nicht, aber einen kleinen Schritt Richtung Erkenntnis führen und in Richtung "Das Weltall - unendliche Weiten..."

Wäre doch schön, wenn Ende 2014 die vorderen Plätze der Namenstatistik für neue Erdenbürgerlein um einen schönen Namen reicher sein würde!

Montag, 13. Januar 2014

Morbid? Nein, erfreulich!

Die wenigsten unter uns befassen sich mit dem Tod.
Vielleicht etwas früher als erwartet, wenn jemand im näheren Umfeld verstorben ist; vielleicht, wenn plötzlich eine unerfreuliche Krankheitsdiagnose im Raum steht.
Unsere Gesellschaft, die westliche, verdrängt mehr oder weniger erfolgreich das Ende oder macht dann gleich Geld mit der Angst davor.

Was jetzt dieser Eintrag hier in einem Freudenkalender soll?

Auf der Suche nach einer Abkürzung des morgendlichen Fussweges bin ich heute morgen im Zürcher Quartier Wiedikon vor einem Schaufenster stehen geblieben. Es war nicht nur das Schaufenster, sondern gleich auch der Einblick, der sich mir bot, das mich zum Innehalten veranlasste. Ein sehr heller, freundlicher Raum mit einer kleinen Sitzgruppe und einigen Regalen mit Kunstgegenständen weckte meine Neugier. Im Quartier gibt es einige Keramikateliers mit wunderschönen Arbeiten und auch sonst hat es einige Kunsthandwerker in den Strassen um meinen derzeitigen Praktikumsplatz.

Ein metallener Saturn, kleine und grosse bunte Pyramiden und Kugeln, Keramiksterne und wunderschöne Holzdosen und Glaskörper in verschiedenen Formen waren da ausgestellt.
Ich trat näher und bewunderte die Arbeiten.
Eine kleine Visitenkarte lag da in der Schaufensterauslage:


by www.urne.ch
Ein Schritt zurück, innehalten, wieder herantreten.
Wow, ich dachte immer, Urnen seien, nun ja, eben etwas römisch, griechisch, antik angehaucht, aus Metall, wirken etwas verstaubt und traurig und sind sicher nicht farbig.
Und nun stehe ich da und bewundere diese bunte, fast fröhliche Welt.

Am Nachmittag, auf dem Rückweg, trete ich ein und rede mit dem Künstler und Atelierbesitzer, Thomas Schär. Nur kurze fünf Minuten. Ein gutes Gespräch; als ich das Atelier wieder verlasse, ist mir richtig leicht zu Mute.

Wie schön, dass wir ein Leben nicht einfach in Dunkelheit beenden. Wir können uns auch für etwas Fröhliches, Buntes entscheiden. Oder unsere Liebsten, die sich von uns verabschieden müssen. Weshalb sollten sie sich nicht dafür entscheiden, uns einen Farbtupfer mitzugeben und sich selbst damit ein Licht-Punkt zu setzen

"Alles, was eine Gestalt besitzt, verschwindet irgendwann.
Aber bestimmte Gefühle bleiben uns immer erhalten."  Haruki Murakami

Und Gefühle mit wunderschönen Formen und Farben zu verbinden, ist doch eine Freude!

Sonntag, 12. Januar 2014

Bäume

Ich gehöre zu den glücklichen Menschen, die mit vielen Bäumen aufgewachsen sind. Während jeder Zeit meines Lebens war da irgend ein Baum in meiner Nähe. Einer, der mich durch das Jahr hindurch begleitete, an dessen Anblick ich mich freuen konnte:
  • Da waren die vielen Apfel- und Zwetschgenbäume im Garten der Käserei, während meiner ersten Kindertage.
  • Dann der alte, heissgeliebte Birnenbaum, der fast hundert Jahre alt geworden ist. Zum Klettern geeignet, nicht nur für Katzen.
  • Die Zeder, die ich mit meiner Mutter zusammen 1970 im Garten gepflanzt habe und die, etwas über 40 Jahr später, weichen musste, weil sie den nachbarlichen Garten "gefährdete". Geblieben ist mir ein grosser Stern aus Holz.
  • Eine grosse alte Linde, die während meiner Zeit in Biel im Garten meines denkmalgeschützten Hauses stand. Ihr Duft im Abendwind - betörend und unvergesslich.
  • Das noch ganz junge Birklein, das in meiner neuen Heimat im Zugerland, grad neben dem Hauseingang, stand und heute ein stattlicher Baum ist, in dessen Schatten Kinder spielen.
  • Die Riesentanne im Garten unseres Hauses am Eingang der Teufelsschlucht in Hägendorf, unter der sich meine Katzen liebend gerne versteckten.
  • Die kleinen Bäumchen in den Töpfen, auf unserer Dachterrasse hoch über Luzern, sie widerstanden härtesten Wintern und brennendsten Sommern.
  • Die Riesenbirke direkt an der Lorze in Cham, zum Greifen nah von unserer Terrasse aus und noch ein paar Meter höher als das Haus. Zwei Mal im Jahr guckte plötzlich ein Kopf mit Helm über das Geländer - immer dann wurde sie zurückgeschnitten. Aber unten, da ruhten sich Schwäne aus und Fischreiher spazierten stolz an ihnen vorbei.
  • Der kleine, ältere Pflaumenbaum im Garten unseres Hexenhäuschens in Zug. Unermüdlich spendete er Pfläumchen, war schmucker Stolz unseres kleinen Paradieses.
  • All' die wunderbaren Kirschbäume hier auf dem Walchwilerberg, deren Blüten einen immer wieder faszinieren und deren Früchte eine solche Vielfalt aufweisen, dass die Kirschenzeit viel zu kurz ist, alle auszuprobieren.
Und nun er, von Wind und Wetter gezeichnet, aber immer wenn ich hinten aus dem Fenster schaue, steht er ruhig da. Alt, knorrig aber immer wunderschön: Morgens mit einem schönen Schimmer, mal im Abendrot, mal im Nebel, dann wieder in der strahlenden Sonne. Krähen und Elstern mögen ihn gleichermassen, aber wirklich königlich wirkt er, wenn die Bussarde sich auf seinen Ästen ausruhen, während unter ihm die Kühe friedlich grasen.
Gerade ist er wieder im Nebel verschwunden - heute Morgen ist die Welt hier am Rande des Hochmoors in feine, weiche, weisse Watte gepackt und man sieht nur gerade etwa dreissig Meter weit. Die Sonne versucht, den Nebel zu durchdringen, aber es reicht im Moment nur für ein feines, helles Licht. Der Nebel bleibt und meinen Baum erkenne ich nur schemenhaft.
Aber ich weiss, er ist da und es erfüllt mich ein kleines Glücksgefühl.

Blick aus dem Küchenfenster: 27. Dezember, morgens um acht